Ist die Generali-Tochter DVAG ein provisionshungriger Strukturvertrieb?

Markus Bauer • 3. April 2025

Wie DVAG und Generali in den Medien dargestellt werden


Die aktuelle mediale Wahrnehmung der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) ist von einem Mix aus Anerkennung für ihre finanzielle Stärke und Kritik an ihren Geschäftspraktiken geprägt.


Einerseits wird regelmäßig über die hohen Dividendenzahlungen der DVAG an ihre Muttergesellschaft Generali berichtet. Während die DVAG von 2019 bis 2023 immer zwischen 40 und 46 Millionen Euro für die Generali erwirtschaftete, waren es 2024 - nach 8,5% Plus beim Umsatz und fast 30% Plus beim Jahresüberschuss - 66 Millionen Euro, was die Marktführerschaft der DVAG eindrucksvoll bestätigt.


Andererseits gibt es weiterhin kritische Stimmen, die sich auf die Vertriebsmethoden der DVAG konzentrieren. Es wird argumentiert, dass die primär provisionsbasierte Vergütung der Berater zu Interessenkonflikten führen kann, bei denen der Abschluss von Verträgen und damit die Provision im Vordergrund stehen, statt der Empfehlung des für den jeweiligen Kunden optimalen Produkts.


In diesem Zusammenhang wird auch die Rolle der DVAG im Kontext der BaFin-Untersuchung gegen Generali erwähnt, wobei die DVAG als * besonders provisionshungrig geltender Strukturvertrieb * bezeichnet wird. Diese Kritik zeigt, dass die langjährige Historie negativer Berichte über die DVAG, die sich auf Themen wie Fehlberatung und Strukturvertrieb konzentrierten, noch präsent zu sein scheint.


* Auszug aus Google-Suchergebnisseite, abgerufen am 03.04.25 *


Ein positiver Aspekt in der medialen Darstellung der DVAG ist die Verlängerung der Partnerschaft mit der Sporthilfe. Diese Kooperation wird als Zeichen des Engagements für den deutschen Nachwuchs- und Spitzensport gewertet und trägt zu einem positiven Image bei.


Es wird auch darauf hingewiesen, dass es trotz der vielen Neueinsteiger schwieriger wird für die DVAG, den demografisch bedingten Rückgang der Zahl selbstständiger Vermögensberater auszugleichen.


Wie die Generali in den Medien wahrgenommen wird


Die Generali Deutschland sieht sich in der medialen Berichterstattung mit einer tendenziell negativeren Stimmung konfrontiert. Ein zentrales Thema ist die Intervention der BaFin wegen überhöhter Kosten bei fondsgebundenen Lebensversicherungen, die zwischen 2021 und 2023 über die DVAG vertrieben wurden.


Die BaFin bemängelte zu hohe Effektivkosten und Rückvergütungen an die Vertriebspartner und verpflichtete die Generali zur Rückerstattung an die Kunden. Die Rolle der DVAG als exklusiver Vertriebspartner wird hier kritisch beleuchtet, da vermutet wird, dass die Vertriebsstruktur möglicherweise Anreize für den Verkauf provisionsstarker Produkte setzt.


Ein weiteres wichtiges Thema ist die Kritik an der privaten Krankenversicherung, in der die Generali über die DVAG ebenfalls stark vertreten ist. Medienberichte und Erfahrungsberichte von Kunden thematisieren Probleme bei der Leistungsabrechnung, Ablehnungen von Kostenübernahmen und einen schlechten Kundenservice. Die enge Verbindung zur DVAG als Hauptvertriebskanal verstärkt die negativen Auswirkungen dieser Kritik auf die Wahrnehmung der Generali.


Positiv für die Generali sind die regelmäßigen und hohen Dividendenzahlungen der DVAG, die als wichtige Einnahmequelle und Zeichen der finanziellen Stärke der Tochtergesellschaft gewertet werden. Auch die gemeinsame Partnerschaft mit der Sporthilfe wird positiv hervorgehoben.


Die exklusive Vertriebsvereinbarung zwischen Generali und DVAG führt jedenfalls zu einer starken wechselseitigen Abhängigkeit in der medialen Wahrnehmung. Negative Schlagzeilen über die DVAG können auch in Zukunft direkt auf die Generali abstrahlen und umgekehrt.


DVAG-Expertise im Bereich PKV - Check 360°-Erfahrungen


Eine subjektive Ergänzung aus persönlicher Anschauung:

Aufgrund meines Kontakts mit DVAG-Mitarbeitern, die den eigenen Generali-PKV-Vertrag optimieren lassen wollen und der hohen Ersparnisse, die durch Generali-internen Tarifwechsel dann regelmäßig erzielt werden können, kann ich zumindest im Bereich PKV keine ausgeprägte Expertise attestieren.


Ein Kunde, der durch Generali-internen Tarifwechsel 7.000 Euro/Jahr spart, schreibt am 02.04.25:

"Auslöser für Ihre Beauftragung war, dass ich nach der neuerlichen Preiserhöhung zum Januar 2025 weder von Generali direkt noch von dem mir von Generali zugewiesenen DVAG-Agenten auf meine Frage nach Alternativen ... Antworten erhielt oder nur völlig unbrauchbare."


Ein DVAG-Vermögensberater, der nicht namentlich genannt werden will, schreibt mir am 01.12.24:

"Ich spare jetzt monatlich gute 250 Euro bei gleicher Leistung und sogar reduziertem Selbstbehalt ... Markus Bauer hat in meinem Fall einen großartigen Job gemacht ... Es wäre wirklich wünschenswert, wenn es in der Branche mehr Experten wie ihn gäbe."

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